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1.0 Silvester, Neujahr – Ursprung, Geschichte und Bedeutung

1.1 Grundlagen der Zeitrechnung

Unsere Zeitrechnung, die sich von der Jahreszahl auf die mutmaßliche Geburt Christi bezieht und den 1. Januar als ersten Tag und den 31. Dezember, also Silvester, als letzten Tag des Jahres hat, mag für uns eine Selbstverständlichkeit sein. Sie galt und gilt jedoch keineswegs bei allen Völkern und in allen Kulturen der Erde, ob germanisch, amerikanisch, afrikanisch, chinesisch, japanisch, christlich, jüdisch oder islamisch. Auch die Anzahl der Tage im Jahr, die nach unserem Kalender 365 und in einem Schaltjahr 366 beträgt und damit einem Sonnenjahr entspricht, ist nicht überall gültig.

Die jüdische Zeitrechnung beispielsweise beginnt mit dem Jahr 3761 v. Chr. Grundlage dieser jüdischen Berechnung ist der vermutete Anfang der Welt aus der Sicht des Schöpfungsberichts der Heiligen Schrift. Demnach soll die Heilige Schrift im Schöpfungsbericht den 7. Oktober des erwähnten Jahres als ersten Tag der Erschaffung der Welt sehen. Folgerichtig begeht das Judentum den 7. Oktober als Neujahrstag. Für strenggläubige Juden ist er jedoch kein fröhlicher Festtag, sondern ein jüdischer Bußtag und Fasttag.

In moslemisch geprägten Ländern ist das Jahr 622 n. Chr. Ausgangspunkt der Zeitrechnung. Dieses Datum hat etwas mit dem Propheten Mohammed zu tun. Am 15. Juli dieses Jahres siedelte nämlich der Prophet Mohamed von Mekka nach Medina um. Das moslemische Kalenderjahr ist allerdings 10 bis 12 Tage kürzer als unseres und kennt keine Schaltjahre. Kalenderjahr und Neujahr richten sich nach dem Mondzyklus.

Auch viele andere Völker, etwa in Afrika oder im fernasiatischen Raum haben ihre eigene Zeitrechnung und feiern Jahreswechsel und Neujahr nicht am 31. Dezember bzw. 1. Januar. Ofiiziell ist heute jedoch in China und in vielen anderen asiatischen Ländern der auch in Deutschland und Europa gültige Gregorianische Kalender eingeführt, der in China westlicher oder bürgerlicher Kalender heißt. Den traditionellen chinesischen Kalender nennen die Chinesen auch Bauernkalender. Nach ihm dauert ein gewöhnliches chinesisches Jahr 353 bis 355 Tage, ein chinesisches Schaltjahr, das alle drei Jahre eingefügt wird, 383 bis 385 Tage. Das chinesische Neujahr fällt nach chinesischer Zeitrechnung auf die Zeit zwischen Ende Januar und Ende Februar.

Zyklus von Sonne und Mond, Mondwechsel, Sommersonnenwende, Wintersonnenwende und andere Naturereignisse, die einem gewissen Rhythmus unterworfen sind, waren vor allem bei Naturvölkern ausschlaggebend für die Zeitrechnung. Die Germanen, bei denen die Götterverehrung und die besonderen Feste im engen Zusammenhang mit dem Wechsel der Jahreszeiten stand, feierten mit ihrem Julfest den Tod des alten und die Geburt des neuen Jahres. Jul ist das germanische Fest der Wintersonnenwende.

Die Dauer des Jahres berechnete der Germane nach den 12 Vollmonden. Weil die Zeit zwischen den Vollmonden jedoch nur 29,5 Tage umfasst, betrug die Anzahl der Tage eines Jahres nach germanischer Zeitrechnung nur 354 Tage. Da sich nach diesem Kalender Winteranfang und Sommeranfang ständig verschoben, mussten elf Tage und zwölf Nächte eingeschoben werden. Diese waren die zwölf Rauhnächte oder die zwölf geweihten Nächte zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar. Nach germanisch-heidnischer Auffassung stand in dieser Zeit die Sonne still.

Der 1. Januar, der bekanntlich der Wintersonnenwende und damit dem germanischen Julfest zeitlich sehr nahe ist, hat als Datum für den Jahresbeginn seinen Ursprung im Kalender der Römer. Amtlich als Tag des Jahreswechsels festgelegt wurde er unter der Regentschaft von Gajus Julius Caesar im Jahre 46 v. Chr. An diesem Tag wurden seit etwa 153 v. Chr. die hohen römischen Beamten in ihr Amt eingeführt. Zuvor erfolgte der Ämterwechsel in Rom jeweils am 1. März und mit ihm der Jahreswechsel. Darauf deuten noch heute die Monatsnamen September, Oktober, November und Dezember hin, denn die lateinischen Zahlwörter septem, octo, novem und decem bedeuten sieben, acht, neun und zehn. Der Dezember war also erst der zehnte Monat im Jahreskalender und nicht der zwölfte. Der neue Julianische Kalender mit dem 1. Januar als Jahresanfang sah ein Sonnenjahr mit 365 Tagen, zwölf Monaten und siebentägigen Wochen und alle vier Jahre ein Schaltjahr mit 366 Tagen vor. Dieser setzte sich immer mehr auch in Mitteleuropa durch. Der Termin für den Jahresbeginn wechselte im Laufe der Geschichte jedoch mehrmals. Im Mittelalter wurde er zunächst an Weihnachten und später am Dreikönigstag (6. Januar) begangen. Erst unter Papst Innozenz XII. (* 1615, Papst ab 12. Juli 1691, † 27. September 1700) wurde wieder der 1. Januar als erster Tag des Jahres begangen.

Dadurch, dass im Julianischen Kalender alle vier Jahre ein Schaltjahr vorgesehen war, betrug das durchschnittliche Kalenderjahr 365,25 Tage und war damit etwas mehr als 11 Minuten länger als das astronomische Jahr. Diese Differenz erscheint belanglos, führte aber bis ins 16. Jahrhundert zu einem Anwachsen auf inzwischen 12 Tagen. Daher erfuhr der Julianische Kalender im Jahre 1582 unter Papst Gregor XIII. (*1502, Papst ab 13. Mai 1572, † 10. April 1585) eine Korrektur, indem dieser dem 4. Oktober direkt den 15. Oktober folgen ließ und damit die entstandene Differenz aufhob. Um künftig weitere Abweichungen vom Sonnenlauf zu vermeiden, wurden die vollen Jahrhunderte wie 1700, 1800 und 1900 als Schaltjahre abgeschafft. Lediglich die Säkularjahre, die ohne Rest durch 400 teilbar sind wie 1600 oder 2000, blieben als Schaltjahre mit 366 Tagen erhalten. Ab etwa 1700 übernahmen auch die protestantischen Länder den Gregorianischen Kalender. In Russland wurde er erst 1918 nach der Oktoberrevolution in Rußland und in der Türkei 1927 eingeführt. Heute ist er in den meisten Ländern verbreitet.

Über lange Zeit wurde auch bei den Christen die Jahreszahl im Verhältnis zu den Regierungsjahren römischer Kaiser berechnet. Erst im 6. Jahrhundert verbreitete sich das Bewusstsein, den Beginn der Zeitrechnung mit der Geburt von Jesus Christus in Zusammenhang zu bringen. Es war der christliche Mönch Dionysius Exiguus (470 bis 550), der das Geburtsjahr Jesu zu berechnen versuchte. Dabei unterlief ihm jedoch ein Fehler. Es gilt als historisch gesichert, dass die Geburt Christi etwa 4 bis 7 Jahre früher als berechnet stattgefunden hat. Dennoch hat die dionysische Chronologie, die sich seit dem 8. Jahrhundert etablierte, noch heute ihre Gültigkeit. Bemerkenswert ist auch, dass diese Zeitrechnung mit dem Jahre 1 und nicht mit dem Jahre 0 beginnt. Der Grund hierfür liegt darin, dass man im Altertum keine Vorstellung von einer Null hatte. So gab es auch keine römische Ziffer für die Zahl 0.

Römischer, Julianischer und Gregorianischer Kalender sowie die dionysische Zeitrechnung sind also die Grundlage für den heutigen, zumindest in der westlichen Welt gültigen Kalender mit dem 1. Januar als Neujahr, dem 31. Dezember als Jahresabschluss und der Angabe der Jahreszahl.

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1.0 Silvester, Neujahr – Ursprung, Geschichte und Bedeutung

1.1 Grundlagen der Zeitrechnung

1.2 Silvester – Name und Bedeutung

1.2.1 Symbole, Fresken, Gebäude, germanischer Volksglauben

1.3 Geschichte des Neujahrsfestes

2.0 Silvesterbräuche – Neujahrsbräuche

2.1 Silvesterfeuerwerk – Silvesterfeuer

2.2 Orakelbräuche

2.2.1 Bleigießen

2.3 Silvestergruß, Neujahrsgruß, Neujahrskarte

2.4 Weitere Silvesterbräuche und Neujahrsbräuche

3.0 Silvesteressen – Silvestergetränke

3.1 Silvesteressen

3.1.1 Silvesterkarpfen

3.1.2 Raclette Rezept Rezepte

3.1.3 Fondue Rezept Rezepte

3.2 Silvestergetränke

3.2.1 Feuerzangenbowle

3.2.2 Schlammbowle

3.2.3 Waldmeisterbowle

3.2.4 Glühwein

Glühweinwanderung am Rhein
Öffentliche geführte Silvesterwanderung und Neujahrswanderung mit Glühwein


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Stand: Freitag, 18. Oktober 2024
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