2.0 Silvesterbräuche
Neujahrsbräuche
2.1 Silvesterfeuerwerk
Schrecken verbreiten, Lärm schlagen und Krach machen gehört zum
ältesten Brauchtum in der Silvesternacht und an Neujahr. In alten Zeiten begingen die
Germanen nach der Wintersonnenwende die Rauhnächte. Das von Aberglauben bestimmte Lärmen
und Treiben in diesen Nächten hatte die Bedeutung der Vertreibung böser Geister. Die
Germanen benutzten Rasseln, Peitschen und Dreschflegel als Lärminstrumente. Im
Mittelalter und auch noch später waren es Kirchengeläut, Pauken und Trompeten. Das
Schießen mit Böllern und Gewehren oder aus der Kanone kam mit der Verbreitung des
Schwarzpulvers im Zeitalter der Renaissance auf. Besonders der französische Sonnenkönig
Ludwig XIV. war für seine gigantischen Feuerwerksspektakel bekannt. Heute benutzt
man keine Gewehre mehr in der Silvesternacht, und es sind nicht nur Böller, sondern auch
Silvesterraketen, die mit ihrem Lärm das Jahresende anzeigen und das neue Jahr einleiten.
Feuerwerkskörper und Silvesterböller dienen in unserer Zeit weniger der Vertreibung von
Dämonen und bösen Mächten, sie sind wohl eher ein Ausdruck der Freude.
weiter
2.2 Orakelbräuche
Der Jahresausklang ist eine besondere Zeit, in die Zukunft zu
schauen. Dies gilt auch für Menschen, die sich selber nicht unbedingt als abergläubig
betrachten. Man möchte gerne wissen, was einen im nächsten Jahr erwartet. Im Laufe der
Geschichte haben sich daher zu Sylvester einige Orakelbräuche herausgebildet. Aberglaube
sowie der Glaube an die Magie und Zauberkraft mancher Dinge mag für die Entstehung
solcher Bräuche und Orakel-Spiele ausschlaggebend gewesen sein.
weiter
2.2.1 Bleigießen
Ein immer noch beliebter, wenn auch allmählich einschlafender
Silvesterbrauch bzw. Orakelbrauch auf der Silvesterfeier bzw. Silvesterparty ist in
manchen Regionen bei Mann und Frau das Bleigießen. Im übertragenen Sinne kann das Blei
als Schwermetall für alles Schwere und Belastende angesehen werden, das man im alten Jahr
zurücklassen möchte. Wann der Brauch, Blei zu gießen, entstanden ist, wieso und in
welchem Zusammenhang, ist schwer zu sagen. Schon im Altertum war das Gießen von Blei
eine oft angewandte Methode. Im Mittelalter wurden mit dieser Gußmethode Siegel,
Abzeichen, Schaumünzen usw. hergestellt. Möglicherweise aber hat die mittelalterliche
Erfindung der Buchdruckkunst durch den Erfinder Johannes Gutenberg mit dem Silvesterbrauch
zu tun. Zum Drucken wurde flüssiges Blei in die Matrizen gegossen. Schriftsetzer, die im
Besitz von Blei waren, konnten Feiertagsgäste und Freunde zu Silvester mit dem
Schwermetall versorgen, das dann in erhitztem Zustand in Wasser gelassen wurde und Figuren
bildete, in denen man unterschiedliche Symbole sah. weiter
2.3 Silvestergruß,
Neujahrsgruß, Neujahrskarte "Ein gutes und gesegnetes neues Jahr!" So oder so ähnlich lautet
überall der offizielle Neujahrsgruß, oder besser gesagt Silvestergruß, denn dieser
Neujahrswunsch wird ja schon vor Eintritt des neuen Jahres ausgesprochen. Im privaten
Umgang wünscht man sich eher "einen guten Rutsch". Sind dann die ersten
Sekunden des neuen Jahres angebrochen, so stößt man auf den Silvesterfeiern,
Silvesterparties und Feten mit einem Glas Sekt an und sagt "Prosit Neujahr" oder
kurz "Prost Neujahr". Das Wort "Prosit" ist lateinisch und bedeutet
übersetzt: Es möge gelingen. Alle diese Neujahrswünsche drücken die Hoffnung aus, dass
das neue Jahr dem Mitmenschen Glück bringen werde.
weiter
2.4 Weitere Silvesterbräuche und
Neujahrsbräuche In der Neujahrsnacht vertreibt man das alte und begrüßt das neue
Jahr durch Geräusche, lauten Lärm und Schießerei. Dies ist heute so und war schon zu
germanischer Zeit so. Früher geschah dies mit Hilfe von Trommeln, Schellen und
Peitschenknallen. Heute sind es vor allem Böller und andere Feuerwerkskörper, die
lautstark das neue Jahr ankündigen. Neben dem Abfeuern von Böllern und Raketen kennt man
in manchen Regionen auch das Neujahrsschießen mit Gewehren. In der Altmark benutzt man
die Gewehre, um beim Morgengrauen am Neujahrstag in die Gärten zu schießen, damit die
Bäume reichlich Früchte tragen mögen. Bei diesem Neujahrs-Schießen sollte jedoch nach
Möglichkeit kein Baum getroffen werden. Vor allem in der Alpenregion wird das neue Jahr
mit Peitschengeknall angekündigt. Dieser Brauch erinnert an den germanischen Ritus zur
Vertreibung böser Geister in den Rauhnächten. In Westfalen kannte man früher den Brauch
des Neujahrs-Hämmerns, bei dem der Schmied sich mit seinen Gesellen um den Amboss
versammelte, um das alte Jahr mit rhythmischen Schlägen auszuhämmern.
weiter
Hauptseite
1.0 Silvester, Neujahr
Ursprung, Geschichte und Bedeutung
1.1 Grundlagen der
Zeitrechnung
1.2 Silvester Name
und Bedeutung
1.2.1 Symbole, Fresken, Gebäude,
germanischer Volksglauben
1.3 Geschichte des
Neujahrsfestes
2.0
Silvesterbräuche Neujahrsbräuche
2.1 Silvesterfeuerwerk
Silvesterfeuer
2.2 Orakelbräuche
2.2.1 Bleigießen
2.3 Silvestergruß,
Neujahrsgruß, Neujahrskarte
2.4 Weitere Silvesterbräuche und
Neujahrsbräuche
3.0 Silvesteressen
Silvestergetränke
3.1 Silvesteressen
3.1.1 Silvesterkarpfen
3.1.2 Raclette Rezept
Rezepte
3.1.3 Fondue Rezept Rezepte
3.2 Silvestergetränke
3.2.1
Feuerzangenbowle
3.2.2 Schlammbowle
3.2.3 Waldmeisterbowle
3.2.4 Glühwein .
Öffentliche
geführte Silvesterwanderung und Neujahrswanderung mit Glühwein
. |